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Das Projekt “ADLER”, Autonom fliegende Drohnen für die umweltgerechte Landbewirtschaftung, hat im Dezember 2009 begonnen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert unser Projekt mit 450.000 Euro über einen Zeitraum von 3 Jahren.

Landwirte stehen vor der Herausforderung, effizient, umweltschonend und kontrollierbar zu arbeiten und dabei gleichzeitig Produkte in ausreichender Menge und hoher Qualität zu liefern. Wertvolle Hilfen für die Lösung dieser Aufgabe in der Pflanzenproduktion bietet die Technologie des Precision Farming. Durch das räumlich differenzierte Management von Boden und Pflanzen wird der Faktoreinsatz optimiert, was sowohl wirtschaftlich als auch umweltschonend ist. Die dazu verwendeten Techniken ermöglichen zusätzlich eine detaillierte Dokumentation aller durchgeführten Maßnahmen.

Oktokopter über Feld
Precision Farming ist jedoch in der Praxis nur wenig verbreitet. Ursachen dafür sind der hohe Lern- und Zeitaufwand, die hohen Kosten für die Datengewinnung, die teilweise geringe Robustheit und Flexibilität der Verfahren und das Vorliegen von inkompatiblen Insellösungen.
Ziel des Projektes ist es daher, ein integrales, praxistaugliches System aus Datengewinnung, Datenverarbeitung und Bewertungsalgorithmen zu entwickeln. Das System ADLER soll zielgenau, flexibel und einfach zu handhaben sein, um bei zeitkritischen Aufgaben, wie z.B. der Stickstoffdüngung durch Berater vor Ort, zeitnahe Managementempfehlungen zu geben. Das Entscheidungsunterstützungssystem besteht aus folgenden Komponenten:

  • * Low-cost Fernerkundungssystem (Drohne )
  • * Bildverarbeitung
  • * Modelle und Algorithmen zur Entscheidungsunterstützung
  • * Web-basiertes Daten- und Workflow-Management

Die Entwicklung des Systems ADLER erfolgt durch Zusammenarbeit der Fachgebiete Precision Farming und Kognitive Robotik an der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim sowie der RUCON Engineering. Die RUCON Engineering ist als Agrardienstleister an der Entwicklung der Algorithmen und Web-Services beteiligt.
Am Beispiel der Stickstoffdüngung werden Fernerkundung, Datenaustausch und Entscheidungsregeln implementiert und auf drei Testbetrieben umgesetzt. Neben der Stickstoffdüngung werden im Projekt auch weitere Anwendungsfelder, wie die Erstellung digitaler Hof-Bodenkarten und der Pflanzenschutz, getestet.

Mit dem ADLER System sind folgende positive Effekte zu erreichen:

  • * Bedarfsgerechte, an den Standort angepasste Versorgung der Pflanzenbestände mit dem Nährstoff Stickstoff führen zu einer effektiveren Nutzung des eingesetzten Produktionsfaktors im Hinblick auf Ertrags- und Qualitätssicherung.
  • * Bessere Ausnutzung der applizierten Nährstoffmengen mit dem Ergebnis der effektiveren Ressourcennutzung (Kostenreduzierung beim Landwirt) und erhebliche Verringerung der nährstoffbedingten Umweltbelastung (Boden, Wasser, Luft).
  • * Bessere Berücksichtigung von ökologisch sensiblen Bereichen innerhalb und in der Peripherie landwirtschaftlicher Nutzflächen.

Wenn Sie Fragen zum Projekt haben bzw. auf unseren Presseverteiler gesetzt werden möchten, schreiben Sie bitte an info@ bzw. presse@ .